Behandlungsbereiche

Sprachstörungen bei Kindern

Sprachentwicklungsstörung, dazu gehört:

Wortschatzdefizite

Das Kind kann Begriffe nicht zielgerichtet benennen und umschreibt viel. Beispiel: Das Kind kann das Wort „Schere" nicht benennen und sagt „Ich brauche so ein Ding zum Schneiden, das macht so schnipp-schnapp

grammatikalische Störungen

Die Grammatik ist noch nicht altersgemäß, das Kind sagt beispielsweise „Ich legen den Teller auf die Tisch“

syntaktische Störung

der Satzbau ist betroffen; Wörter werden an der falschen Stelle des Satzes verwendet, z.B. „Und danach wir in die Kirche gegangen sind

Sprachverständnisstörung

Die Kinder hören gut, aber können Aufträge oder Erklärungen nicht korrekt umsetzen. Der Vater sagt beispielsweise „Lege den Schlüssel in die Tasche“, das Kind legt den Schlüssel aber unter die Tasche.

Kindliche Aphasie

Das Kind kann Wörter nur schwer benennen und scheint nach dem richtigen Begriff zu suchen „Und dann sind wir da in das Ding, also in das Dings, äh… in das Ding gegangen“

 

Spiel 

Legasthenie

Entwicklungsstörung der Fähigkeiten in der Schriftsprache, häufig verbunden mit eingeschränkter Wahrnehmung im auditiven und visuellen Bereich (Hören und Sehen)

Lese-Rechtschreib-Schwäche

Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen im Sinne von „Starterschwierigkeiten“, meist vorübergehend

Dyskalkulie

Das Mengenverständnis sowie die Grundrechenarten bereiten Probleme; häufig auch Probleme in der räumlichen Wahrnehmung (z.B. Unterscheidung von rechts und links)   

Sprachstörungen bei Erwachsenen

können auftreten nach...
Wortfindungsstörungen

Die Betroffenen wissen was sie sagen wollen. Allerdings gelingt es ihnen nicht, auf die richtigen Wörter zuzugreifen und diese abzurufen. z.B. „Mir liegt das Wort auf der Zunge“, „Wie heißt das nochmal?“

Sprachverständnisprobleme

Patienten können Gesprächen inhaltlich schwer folgen. Dadurch fällt es ihnen schwer, sich an Unterhaltungen zu beteiligen. Auch an sie gestellte Fragen und Aufgaben werden dadurch oftmals nicht richtig beantwortet bzw. Aufgaben nicht korrekt ausgeführt.

Beeinträchtigungen beim Schreiben

Neben anderen sprachlichen Bereichen kann auch die Schriftsprache betroffen sein. z.B. selbstständige Unterschrift, das Notieren einzelner Wörter oder auch Sätze fällt schwer oder ist nicht mehr möglich.

Beeinträchtigungen beim Lesen

Durch eine Schädigung des Sprachzentrums ist es möglich, dass das Lesen und Verstehen von Wörtern und Texten den Patienten Schwierigkeiten bereitet. z.B. Patienten äußern, dass sie Zeitungsartikel oder Briefe nicht mehr lesen und/oder verstehen können.

 

 

Sprechstörungen bei Kindern

Störungen des Lauterwerbs

Das Kind lernt nur wenige Laute oder verwendet immer die gleichen. Die Sprache des Kindes ist nur sehr schwer zu verstehen. Es kann sich um eine Dyslalie oder eine verbale Entwicklungsdyspraxie handeln.

Dyslalie

Aussprachestörung; das Kind ersetzt bestimmte Laute oder lässt sie ganz weg, z.B. sagt das Kind beim Anblick eines Schafs: „Mama, sau da ist ein saf“ oder es äußert auf dem Spielplatz „ich möchte auch utschen

Kindliches Stottern

Kann bei kleinen Kindern entwicklungsbedingt auftreten, beispielswiese aufgrund von Aufregung, Wortschatzexplosion und äußert sich in Wort- oder Silbenwiederholungen „und und und dann sind wir ins Freibad gefahren

Stottern bei Jugendlichen

(ab 7 jahren)

Meist schon gefestigt, äußert sich in Wort-, Silben- und Lautwiederholungen und Blockaden, meist mit Spannung im Bereich des Halses oder Gesichts verbunden

Kindliches Poltern

Das Kind spricht sehr schnell und scheinbar durcheinander; Sätze werden teilweise mittendrin abgebrochen. Die Sprache scheint sich zu „überschlagen“. Z.B.: „Und dann sind wir da in den Zoo gefahren und da haben wir dann – weil mein Opa hatte Geburtstag – und die Zebras und die Affen – he schau mal da!“

Myofunktionelle Störung

Die Muskulatur im Gesicht und speziell im Mundbereich ist betroffen. Die Muskelspannung ist entweder zu hoch oder zu wenig; eine eingeschränkte Mundmotorik kann die Ausformung von Lauten beeinträchtigen; die Kinder haben auch teilweise Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme

Pragmatische Störungen

Das Kind nimmt keinen Blickkontakt auf, es interessiert sich nicht für das gemeinsame Spiel mit Erwachsenen oder Kindern, es spricht nicht nach. Das Kind ist nicht in der Lage, auf Äußerungen von anderen zu reagieren. Mögliche Reaktionen solcher Kinder sind: Handgreiflichkeiten gegenüber anderen, Nicht-Reagieren auf Fragen oder Begrüßungen, verschämtes Verhalten.

Verbale Entwicklungsdyspraxie

Die Bewegungsplanung und –programmierung ist beeinträchtigt, das Kind kann bestimme Laute nicht richtig ansteuern; es kommt zu Lautauslassungen oder-ersetzungen, die Äußerungen sind teilweise nur schwer verständlich und oft mit Verspannungen in verschiedenen Bereichen des Körpers verbunden z.B. beim Wunsch nach einem Stück Kuchen „Is möste derne einen Tuchen“

 

Sprechstörungen bei Erwachsenen

Dysarthrie

Eine Dysarthrie ist eine erworbene neurogene Sprechstörung. Die Patienten werden meist nur schwer verstanden, der Gesprächspartner muss nachfragen. Das gesprochene klingt oft verwaschen.

Unser Sprechen setzt sich aus den drei Regelkreisen Atmung, Stimmgebung und Artikulation zusammen, dadurch können sich folgende Auffälligkeiten zeigen:

  • Die Atmung ist häufig flach und verkürzt.

  • Die Stimme klingt oft rau und heiser

  • Schwächung der Sprechmuskulatur, wenig Lippenbewegung

  • Verlangsamung der Sprechbewegungen und somit des Sprechtempos

  • Falsche Koordination der Sprechmuskulatur (Zunge/Lippen/Kiefer)?

  • die Spontansprache klingt oft verwaschen

Sprechapraxie

Hierbei handelt es sich um eine Planungsstörung. Den Patienten fällt es schwer, die einzelnen Artikulationsbewegungen zu planen.

Auffälligkeiten wären:

  • Patienten zeigen häufig eine deutliche Sprechanstrengung.

  • Es bedarf viel Kraft und Aufwand die einzelnen Laute auszuformen.

  • Teilweise zeigen sich Suchbewegungen von Lippen, Zunge und Kiefer.

  • Laute werden teilweise ganz ausgelassen oder entstellt (z.B. der Laut /P/ wird zu /B/)

  • Die Sprechmelodie kann verlangsamt und abgehackt klingen

Stottern

ist eine Unterbrechung des Redeflusses. Durch auffällige Blockaden, Wiederholungen oder Dehnungen von einzelnen Buchstaben, Silben oder Wörtern.

 

Auffälligkeiten könnten sein:

  • Blockierungen von Lauten z.B. "ich heiße (------- gepresste Pause) Peter"

  • Wiederholungen von Lauten z.B.: a-a-a-a-anfangen oder Silben si-si-si-si-sitzen

  • Dehnungen von Lauten z.B. aaaaaaber

  • Verwendung von Ersatzwörtern, die gegen ein vermeintlich gestottertes Wort ausgetauscht werden z.B. "Ich fahre mit dem A-a-a-a --- Wagen!" (beabsichtigt war das Wort "Auto"

  • Verwendung von Füllwörtern z.B. ähm, ja, also

  • Mitbewegungen anderer Körperteile z.B. der Hände, Augen,Gesicht

Poltern

zeigt sich in schnellem und / oder unregelmäßig irregulär schwankendem Sprechtempo. Es treten dabei Auslassungen, Verschmelzungen und artikulatorische Veränderungen von Lauten, Silben, Wörtern und Phrasen auf. Das Sprechen wird dadurch schwer verständlich, phasenweise unverständlich.

 

Auffälligkeiten:

  • Verschmelzung oder Auslassung z.B. gsan awnch auwan fan" Gestern Abend bin ich auf der Autobahn gefahren.

  • Auch Satzabbrüche, das Einschieben von Flicklauten und Füllwörtern z.B. „ähm“, „also“ treten auf.

 

Dysarthrien, Sprechapraxien und Aphasien treten häufig in Kombination auf. Daher ist es Ziel der Logopädie diese zu erkennen und zu unterscheiden, um einen bestmöglichen Therapieerfolg garantieren zu können.

 

Stimmprobleme bei Kindern

können sich äußern durch:

Eingeschränkte Belastbarkeit

 

Schmerzen

 

veränderter Stimmklang

rau, heißer, knödelig, behaucht

Organische Dysphonien

z.B. bei Fehlbildungen des Gaumen

Funktionelle Dysphonien

z.B. bei HNO-Problemen, Schreiknötchen oder psychogenen Faktoren (Stress)

Entwicklungsbedingte Dysphonien in der Pubertät

z. B. Mutationsstimmstörungen sind Stimmstörung durch nicht oder nicht vollständig erfolgten Stimmwechsel (Stimmbruch). Das Beibehalten einer hohen Kinderstimmlage wird als Mutationsfistelstimme bezeichnet.

Stimmprobleme bei Erwachsenen

nach Kehlkopfentfernung / Laryngektomie

Ersatzstimme

Hormonell bedingte Dysphonien

z.B. bei Menopause

Funktionelle Dysphonien

z.B. bei HNO-Problemen, stimmbelastenden Berufen (Erzieher/in, Lehrer/in, Sänger/in.... oder psychogenen Faktoren (Stress)

 

 

Schluckprobleme bei Kindern

Säuglinge können nicht gestillt werden

durch pathologische oder fehlendem Schluckreflex

Häufiges Verschlucken, Spucken

 

Atemgeräusche (Brodeln), veränderter Stimmklang

 

Saures Aufstoßen

 

Neurogene Dysphagien

z.B. nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumore, Strukturell bedingte Dysphagien, z.B. nach OPs im HNO

Fütterstörungen bei Säuglingen und Kindern

 

 

Schluckprobleme bei Erwachsenen

 

 

Nahrungsreste im Mund oder Hals /Kauprobleme

 

Häufiges Verschlucken

 

Atemgeräusche/ Veränderte Stimme

 

 

Schluckstörungen Erwachsene

              Schluckdiagnostik

Sodbrennen/ Saures Aufstoßen

 

Neurogene Dysphagien

z.B. nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumore, Morbus Parkinson, MS (Multiple Sklerose), ALS (Amyothrophe Lateralsklerose)

Strukturell bedingte Dysphagien

z.B. nach Tumorentfernung im HNO-Bereich, Laryngektomie, Fisteln, Stenosen

Fütterstörungen bei Säuglingen und Kindern

 

 

Komplexe Störungen Kinder und Erwachsene

Late Talker

stark verzögerter Sprechbeginn; das Kind spricht mit 2 Jahren noch keine 50 Wörter; diese Kinder teilen sich oft nur durch Deuten oder Geräuschimitationen mit

Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung

Kinder haben Schwierigkeiten, trotz guten Hörbefunds, verbale Sprache wahrzunehmen und verschiedene Laute zu unterscheiden.

Totaler Mutismus

ist ein vollständiges Nichtsprechen bei Menschen, die über eine weitgehende abgeschlossene Sprachentwicklung verfügen. Tritt häufiger im Kindesalter auf.

Elektiver Mutismus

psychogene Sprachstörung mit einem Schweigen, das meist einen fremden Personenkreis betrifft. Erstes Auftreten zw. 4. Und 7. Lebensjahr .

Autismus

Autismus ist eine Störung in der Entwicklung. Dies kann sich in verschiedenen Teilbereichen äußern. Z. B. tritt dies im Sozialverhalten auf (Probleme im wechselseitigen sozialen Umgang), in der verbalen und nonverbalen (Blickkontakt und Körpersprache) Kommunikationsfähigkeit. Die Ausprägung der Störung kann sehr verschieden sein und ist unabhängig von der Intelligenzentwicklung.

Erste Anzeichen für Hörprobleme können sich auf folgende Weise bemerkbar machen:

  • Überhören von Naturgeräuschen wie Blätter-, Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher
  • Überhören von Haushaltsgeräuschen, d.h. Surren des Kühlschranks, Ticken des Weckers usw.

  • Überhören von Telefon oder Klingel

  • Verstärktes Gefühl, dass der Gesprächspartner nuschelt und Nachfragen erforderlich macht

  • Schlechtes Sprachverstehen bei Geräuschkulisse (z.B. bei Gesprächen in der Gruppe oder bei Unterhaltungen im Restaurant mit anderen Gesprächen und Musik im Hintergrund)

  • Familienmitglieder oder Nachbarn beschweren sich über den zu lauten Fernseher bzw. zu lautes Radio

 

Kindliche Hörstörungen

Können erblich oder entwicklungsmäßig bedingt sein oder aufgrund häufiger Infekte (Mittelohrentzündungen) auftreten. Die Kinder reagieren beim Nennen ihres Namens unter Umständen verzögert oder gar nicht und fragen häufig nach, hören sehr laut Fernsehsendungen. Diese Kinder haben oft eine laute und rauhe Stimme; die Lautbildung ist oft fehlerhaft.

Erwachsene Hörstörungen können sein:

Altersschwerhörigkeit, Taubheit angeboren/erworben, Lärmschwerhörigkeit, Hörbeeinträchtigung nach Gehörsturz oder durch Tinnitus